ReFoPlan 2023 — Maßnahmen und Instrumente zum Ausbau einer hochwertigen Bioabfallverwertung als fachliche Grundlage zur Weiterentwicklung der Bioabfallverordnung
Projektbeschreibung
Trotz der gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz seit 2015 geltenden Pflicht zur flächendeckenden Bioabfallsammlung gibt es weiterhin große Teile der Bevölkerung, denen keine Biotonne zur Verfügung steht. In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass durch die Steigerung der Bioabfallsammlung und durch die Ausweitung der Sammelgebiete nicht nur Wert‑, sondern auch Fremdstoffe in den Kreislauf gelangen bzw. in die Umwelt eingetragen werden. In der Praxis ist weiterhin eine relevante Verschmutzung (insbesondere durch Kunststoffe) des erfassten Bioabfalls zu erkennen. Der Aufwand zur Sicherung guter Kompostqualitäten wird insbesondere bei Ausweitung der Getrenntsammlung auf bisher ausgeschlossene Gebiete weiter steigen.
Ziele dieses Forschungsprojekts sind die Bereitstellung von fachlichen Grundlagen zur Weiterentwicklung der BioAbfV und die Dokumentation der Praxistauglichkeit verschiedener Ansätze zur Erfüllung der geltenden Vorgaben zur Fremdstoffentfrachtung (u.a. Einhaltung der Fremdstoff-Kontrollwerte) der Novelle der BioAbfV von 2022. Ebenso sollen die Ergebnisse auch der Information und Handlungsbefähigung von Akteur*innen aus der Praxis dienen. Beispiele sind hierbei u.a. öffentlich-rechtliche Entsorger, private Entsorgungsunternehmen oder Beratungsunternehmen.
Leistungen
- Ermittlung und Bewertung geeigneter Techniken zur Detektion von Fremdstoffen bei der haushaltsnahen Erfassung von Bioabfall und begleitender Maßnahmen, z.B. der Öffentlichkeitsarbeit und Sanktionierungsoptionen
- Untersuchung der Abtrennung von Fremdstoffen, insbesondere Kunststoffen, vor der eigentlichen Bioabfallbehandlung für verschiedene Eingangsstoffströme (Bioabfall aus Haushalten, verpackte Lebensmittel und anlagenintern rezyklierte Stoffströme)
- Darstellung und Bewertung der möglichen Bildung vor allem von kleinen Kunststoffpartikeln und Zusammenfassung der Möglichkeiten zur Bestimmung des Gehalts an Kunststoffpartikeln über verschiedene Methoden (Makro-/Mikrokunststoffe)
Vorgehen und wesentliche Leistungen
- Beschreibung verschiedener technischer Lösungen
- Durchführung von ca. 50 Stakeholder-Interviews der gesamten Akteurskette
- Diskussion von Methoden zur Bestimmung von Fremd- und vor allem Kunststoffen (Makro-/ Mikroplastik) im Bereich Komposte/Bioabfälle
- Identifikation und Beschreibung von Best-Practice-Beispielen
- Durchführung von Stakeholder-Workshops
Projektdaten
Auftraggeber: Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau (FKZ 3723 34 302 0)
Zeitraum: 2023–2026
Projektpartner: INFA GmbH, Ahlen