Planung und Umsetzung des integrierten stofflich-energetischen Grüngutkonzepts mit dezentraler Sammlung, Heizwerk/Nähwärmeversorgung und Kompostierung
Projektbeschreibung
Als einer der ersten Landkreise ließ der Rhein-Hunsrück-Kreis bereits im Jahr 2003 das Energiepotenzial des Baum- und Strauchschnitts, welches ohne Konkurrenz zur stofflichen Nutzung generierbar war, durch die Witzenhausen-Institut GmbH untersuchen. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurden Praxisversuche zur Nutzung aufbereiteter holziger Anteile von Baum- und Strauchschnitt als Brennstoff für mehrere zu errichtende Heizwerke, z. B. am Schulzentrum in Simmern, durchgeführt, die exemplarisch aufzeigen, welche technischen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen in der Aufbereitung und Nutzung des Materials liegen.
Die Realisierung des integrierten Konzepts inkl. der Errichtung von drei Heizzentralen mit Nahwärmenetzen startete die Rhein-Hunsrück Entsorgung 2009. Der Prozess wurde durch die Witzenhausen-Institut GmbH begleitet und ab dem Jahr 2020 erneut überprüft und weiter optimiert.
Leistungen
Phase 1 Grundlagenermittlung, Konzeptentwicklung (2007–2012)
- Beschreibung des Innovationscharakters des integrierten Ansatzes im Rhein-Hunsrück-Kreis
- Planung der Verlade- und Transportlogistik für dezentral erfassten Baum- und Strauchschnitt
- Praxisversuche zur optimierten Aufbereitung eines Brennstoffs (Zerkleinerungs- und Siebversuche, Stoffstromcharakteristik, chemisch-physikalische Parameter, Datenerhebung Lade- und Transportlogistik, Arbeitskosten)
- Kostenstrukturanalyse (Veränderung der Kostenstruktur, Optimierungs-/Einsparpotenziale etc.)
Phase 2 Monitoring — wissenschaftlich-technische Begleitung der Umsetzung (2009–2012)
- Monitoring und Optimierung der Materialaufbereitung, Verbesserung der Brennstoffqualitäten, Entwicklung eines angepassten Probenahmekonzepts
- Organisation, Begleitung und Auswertung von Aufbereitungs- und Siebversuchen, Analytik
- Entwicklung eines Lagerungskonzepts für die Brennstoffe
Sicherung einer nachhaltigen Grünguterfassung und ‑verwertung (2020–2022)
- Ermittlung von Lösungsansätzen bzw. Optimierungsmaßnahmen für:
- Ausweitung der Behandlungskapazitäten für Grüngut
- Anpassung des Stoffstrommanagements vor dem Hintergrund der novellierten Bioabfallverordnung (BioAbfV) und anderer rechtlicher Anforderungen
- Optimierung der Logistik
- Sicherstellung bzw. Neuerschließung der Produktvermarktung
- Entwicklung eines Lagerungskonzepts für die Brennstoffe
Projektdaten
Auftraggeber: Rhein-Hunsrück Entsorgung — AöR, Kirchberg
Zeitraum: 2009 – 2012 / 2020 – 2022
Partner: Ingenieurbüro Bakowies, Körle (Heizzentrale, Nahwärmenetz)